Die Wechseljahre

Begriffe, die in diesem Zusammenhang ebenfalls genannt werden: Klimakterium, Prä-, Peri-, Meno-, Postmenopause

Die Wechseljahre der Frau sind keine Krankheit, sondern eine natürliche Phase im Leben einer Frau. Wechseljahre lassen sich am besten folgendermaßen beschreiben: Ein hormonelles Gleichgewicht geht in das nächste über. Jede Frau erlebt die Wechseljahre anders: Manche Frauen empfinden sie als Einschränkung ihrer Weiblichkeit, andere als Phase neuen Selbstbewusstseins. In jedem Fall sind die Wechseljahre eine Zeit, in der Sie besonders auf Ihre Gesundheit achten müssen, denn die Hormonumstellung kann unangenehme Beschwerden verursachen und die Entstehung von Krankheiten begünstigen. Etwa um das 50. Lebensjahr herum geht die Hormonproduktion in den Eierstöcken langsam zurück. Dieser Vorgang dauert mehrere Jahre. Er kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden.

Prämenopause
Als Prämenopause bezeichnet man die fünf bis zehnjährige Zeitspanne vor der letzten Regelblutung. Die Hormonproduktion der Eierstöcke lässt allmählich nach. Es findet nicht mehr in jedem Zyklus ein Eisprung statt. Die Fruchtbarkeit nimmt ab. Frauen bemerken in dieser Phase vor allem Blutungsunregelmäßigkeiten.

Perimenopause
Die Perimenopause könnte man als die Phase des eigentlichen Übergangs bezeichnen. Sie beginnt etwa ein Jahr vor der Menopause, ist oft begleitet von Wechseljahrsbeschwerden (Hitzewallungen, Herzrasen, Stimmungsschwankungen, erhöhte Nervosität) und endet ein Jahr nach der letzten Periode.

Menopause
Die Menopause bezeichnet nicht – wie fälschlicherweise oft angenommen wird – die gesamten Wechseljahre, sondern lediglich die letzte Menstruation. Der genaue Zeitpunkt ihres Eintretens lässt sich nur rückblickend nach zwölf blutungsfreien Monaten festlegen. Die eigentliche Menopause dauert also nur ein paar Tage.

Postmenopause
Die Postmenopause schließt sich direkt an die Perimenopause an. Die Perioden haben aufgehört, die fruchtbare Phase ist vorbei. Durch den Östrogenmangel verändert sich die Genitalschleimhaut. Die hormonelle Umstellung kann auch zu Osteoporose und zu einem Blutdruckanstieg führen.

Symptome:
Hitzewallungen: Der tiefe Östrogenspiegel kann eine Störung der Temperaturregulation im Hirn bewirken. Der Puls erhöht sich, der Körper wird erhitzt. Treten diese Wallungen in der Nacht auf, können Schlafstörungen die Folge sein. Zudem können Schmerzen, Herzrasen und depressive Verstimmungen den Alltag beeinträchtigen. Trockene Haut und trockene Schleimhäute: Östrogenmangel trocknet die Haut aus. Sie verliert ihre Elastizität. Dies betrifft auch die Scheidenschleimhäute. Osteoporoserisiko, Gewichtsprobleme: Der tiefe Östrogenspiegel begünstigt den Knochenabbau und Arthrosen. Ab der Menopause verringert sich der Mineralgehalt des Skeletts im Schnitt um ca. 15 Prozent pro 10 Jahre, was zu einer erheblich größeren Häufigkeit von Knochenbrüchen ab dem 60. Lebensjahr führt. Erschwerend kommt hinzu, dass sich oft auch die normale, altersbedingte Gewichtszunahme in den Jahren um die Menopause bemerkbar macht und so die geschwächten Knochen einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt sind. Libidoverlust, Blasenprobleme: Die negative Wirkung des Hormonabfalls auf die Schleimhäute betrifft auch Blase und Harnwege. Das begünstigt Entzündungen und Inkontinenz. Ebenso können die hormonellen Veränderungen die sexuelle Lust dämpfen.

Weitere verbreitete Begleiterscheinungen
Die Prämenopause macht sich meist mit Zyklusstörungen, insbesondere Blutungsstörungen, bemerkbar. Eine charakteristische Störung ist die „klimakterische Dauerblutung“. Der Östrogenmangel kann auch Blutungen in der Postmenopause auslösen. Verbreitete Begleiterscheinungen der Wechseljahre sind zudem verminderte Leistungsfähigkeit, Nervosität, Kopfschmerzen und reduzierter Antrieb. Außerdem kann Gewebe schrumpfen und anfälliger für Infektionen werden: Bei starker Rückbildung entwickelt sich z.B. eine Schrumpfung der Scheide mit entzündlichen Veränderungen. Auch die kleinen und großen Schamlippen können sich fast völlig zurückbilden, begleitet von schmerzhaftem Juckreiz infolge der veränderten Scheidenflora. Da Östrogen- und Fettstoffwechsel miteinander verknüpft sind, kommt es bei Frauen auch zu stärker steigenden Blutdruckwerten als bei Männern.