Bewegung bei Krebs: Schutz fürs Herz-Kreislauf-System
Onkologische Therapien wie Chemo- oder Strahlenbehandlungen können das Herz-Kreislauf-System belasten. Körperliche Aktivität kann dem gezielt entgegenwirken und das Risiko für Folgeerkrankungen bei Krebs verringern. Eine aktuelle Studie untersuchte den Einfluss von Bewegung nicht nur bei den häufigsten Krebsarten, sondern bezog eine Vielzahl onkologischer Diagnosen ein. Insgesamt wurden Bewegungsdaten von 6.109 Krebserkrankten im durchschnittlichen Alter von 65 Jahren erfasst. Der Beobachtungszeitraum lag bei 6,9 Jahren nach der Krebsdiagnose.
In diesem Zeitraum traten bei 539 Teilnehmenden kardiovaskuläre Ereignisse auf: darunter koronare Herzkrankheiten/Herzkranzgefäßerkrankung (361 Fälle), Herzinsuffizienz/Herzschwäche (155 Fälle) und Schlaganfälle (109 Fälle). Im Ergebnis zeigte sich: Schon 150 Minuten moderate bis intensive Bewegung pro Woche senkten das Risiko für solche Ereignisse um 23 %.
Wer mehr als 300 Minuten aktiv war, reduzierte das Risiko sogar um 37 %, verglichen mit jenen, die unter 75 Minuten pro Woche aktiv waren. Besonders stark war der Effekt bei Krebsarten, die mit Übergewicht in Verbindung stehen. Regelmäßige Bewegung verbesserte nicht nur die Überlebenschancen, sondern steigerte auch die Lebensqualität der Betroffenen deutlich.
Jiang, C. et al.
Wearable device-measured physical activity and incident cardiovascular disease in cancer survivors
Br J Sports Med
5/2025